© J. Hanssen

Der Nord-Ostsee-Kanal

Wichtigste Wasserstraße in Dithmarschen

Der Nord-Ostsee-Kanal (kurz: NOK), der den Handelsschiffen und Luxuslinern den beschwerlichen Umweg über den nördlichsten Zipfel Dänemarks erspart, ist keineswegs in die Jahre gekommen. Der über 115 Jahre alte Kanal ist heute die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Auf seinen fast 100 Kilometern hat er mehr Attraktionen denn je zu bieten.

NOK: Straße der Traumschiffe

© Dithmarschen Tourismus

Reist man aus Richtung Osten in das beschauliche Dithmarschen, führt der Weg über Brücken und Fähren immer über den Nord-Ostsee-Kanal. Von Brunsbüttel aus schlängelt sich die beeindruckende Wasserstraße Richtung Kiel und bildet auf einer Länge von etwa 40 Kilometern die östliche Grenze des Nordseelandes. 

Wenn die luxuriösen Traumschiffe den Kanal passieren, lässt das kaum eine "Landratte" kalt. Wie schwimmende Paläste gleiten sie majestätisch durch Wiesen und Weiden und lassen Beobachter an Land von der großen weiten Welt träumen. Spannend ist es auch das Ein- und Ausfahren der gigantischen Schiffe an den Schleusen in Brunsbüttel hautnah zu erleben. 

Weitere Informationen  und die Termine der Traumschiff-Passagen findest du hier: www.traumschiffe-im-kanal.de.
 

Die Wege längs des Nord-Ostsee-Kanals auskundschaften

Fähre auf dem Nord-Ostsee-Kanal
© Dithmarschen Tourismus

Radfahrer, Spaziergänger und Wanderer können hier die großen „Pötte“ ein Stück auf ihrem Weg begleiten und die Gedanken einfach mal schweifen lassen. Bei einer Radtour auf der NOK-Route oder einer Wanderung entlang des Nord-Ostsee-Wanderweges beeindruckt das einzigartige Kanal-Panorama. Übrigens sind die Betriebswege links und rechts vom Kanal auch für Reiter freigegeben.  

Und wenn man auf der anderen Seite etwas Schönes sieht, dann nutzt man einfach eine der zahlreichen Kanalfähren zum Übersetzen – und zwar kostenlos – sozusagen „Kanal-Hopping“. In Dithmarschen gibt es in diesen Orten Kanalfähren:

  • Brunsbüttel
  • Ostermoor
  • Kudensee
  • Burg
  • Hochdonn 
  • Hohenhörn / Schafstedt
  • Fischerhütte

Hinweis (Stand August 2022) 
Teile des Betriebsweges am Nord-Ostsee-Kanal sind aktuell aufgrund von Schäden an den Unterwasserböschungen gesperrt:

  • zwischen Hochdonn und Hohenhörn (etwa bei Kanalkilometer 20; Nord- und Südseite), 
  • zwischen Fischerhütte und Oldenbüttel (etwa bei Kanalkilometer 37,5; ebenfalls Nord- und Südseite)  

An den betroffenen Zufahrten an den Fährstellen sind entsprechende Beschilderungen angebracht, die Betriebswegabschnitte durch Bauzäune abgesperrt. 

 

Rad- und Wandertouren am NOK:

Bilder vom Nord-Ostsee-Kanal in Dithmarschen:

Veranstaltungstipp: NOK-Romantika

Jedes Jahr am ersten Samstag im September erstrahlt der Nord-Ostsee-Kanal in Fackellicht und Kerzenschein:  Bei der NOK-Romantika in Brunsbüttel oder in Burg bietet sich den Besuchern eine einzigartige Atmosphäre, wenn der Nord-Ostsee-Kanal zu leuchten beginnt.

Die Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals

(Text von Inge Schwohn)

Am 3. Juni 1887 in Holtenau legte Kaiser Wilhelm I. den Grundstein für den Nord-Ostsee-Kanal. Damit konnte das mit 156 Millionen Goldmark veranschlagte Bauvorhaben beginnen. Kanalämter wurden in Holtenau, Kiel, Rendsburg, Burg und Hochdonn eingerichtet. In den folgenden acht Jahren waren bis zu 10.000 Arbeiter in Lohn und Brot und neben anderem Gerät 42 Fluss- und 27 Trockenbagger, 75 Schleppdampfer, 97 Lokomotiven und 50 Dampfmaschinen im Einsatz.

Rund 80.000.000 Kubikmeter Boden mussten ausgehoben und bewegt werden, um den 98,6 Kilometer langen, 8,5 Meter tiefen und an der Wasserlinie 60 Meter, an der Sohle 26 Meter breiten Kanal fertig zu stellen. Obwohl der Aushub der Rinne auf mittlerer Höhe des Wasserspiegels einen reinen Durchstichkanal bedeutete, musste dieser zur Ostsee hin in Holtenau, zur Nordsee hin in Brunsbüttel durch Schleusenanlagen geschützt werden. Beide Schleusen erhielten eine Länge von 216 Metern und eine lichte Weite von 25 Metern, das bedeutete eine nutzbare Länge zwischen den Toren von 150 Metern und eine Tiefe von 9,97 Meter.

Nach Fertigstellung der beiden Schleusen nahm Kaiser Wilhelm II., der schon als Prinz Wilhelm bei der Grundsteinlegung durch seinen Großvater zugegen gewesen war, am 21. Juni 1895 in Anwesenheit einer internationalen Flotte die Schlusssteinlegung in Holtenau vor. Bereits am Tag zuvor hatte der Monarch mit seinem Schiff “SMS Hohenzollern” und einem Gefolge von 22 nationalen und internationalen Paradeschiffen den Kanal von Brunsbüttel aus passiert. Damit war der “Kaiser-Wilhelm-Kanal”, der 1948 in Nord-Ostsee-Kanal umbenannt wurde, und im internationalen Sprachgebrauch “Kiel-Canal” heißt, eröffnet.

Bereits in den Jahren 1907 bis 1914 machten das zunehmende Verkehrsaufkommen und die neugebauten Großkampfschiffe die erste Erweiterung des Kanals auf eine Breite von 102,5 und eine Tiefe von 11 Metern erforderlich. Mitgerechnet die damit einhergehende Vergrößerung der Schleusenkammern, verschlangen die Erweiterungsmaßnahmen 242 Millionen Goldmark. Um der mit stetig wachsenden Schiffsgrößen und steigenden Passagezahlen zunehmenden Erosion an der Unterwasserböschung entgegenzuarbeiten und damit den Verkehr schneller und sicherer zu machen, wurde im Jahr 1965 eine zweite Erweiterungsphase in Angriff genommen.

Durch den Kanalbau wurden zahlreiche wichtige Verkehrswege durchtrennt. Um diese wieder zusammenzuführen, war es erforderlich, zehn Brücken und einen Tunnel zu bauen, sowie vierzehn Fähren, darunter eine Schwebefähre, einzurichten.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt und die Hauptverkehrsader Nordeuropas. 2011 passierten den Kanal 33.522 Schiffe - die dabei transportierte Gütermenge belief sich auf über 98 Millionen Tonnen. Weitere Informationen zum Nord-Ostsee-Kanal in Dithmarschen erfährst du in unseren Tourist-Infos vor Ort, zum Beispiel in Brunsbüttel oder Burg.

Das könnte dich auch interessieren:

Es scheint, dass der Microsoft Internet Explorer als Webbrowser verwendet wird, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.